Hallo,
Vielen Dank für deine Frage, das ist ein sehr schönes praktisches Beispiel.
Für eine kontrollierte Freisetzung der Chemikalien ist es durchaus sinnvoll das in PVA-Folie zu verpacken. So wird das auch bei einigen WC-Steinen gemacht, wo sich die Folie mit der Zeit auflöst. Aber auch hier muss man bedenken, dass sich das PVA an einer Stelle auflöst und an einer anderen Stelle wieder ausgefällt werden kann. Eine starke Änderung des pH-Wert kann zur Reduzierung der Wasserstoffbrückenbindungen führen und somit zu einer schlechteren Löslichkeit des PVA. Oder es fällt an Grenzflächen z.B. Luft/Wasser oder an mechanischen Hindernissen z.B. Ecken oder Kanten (evtl. Filter) aus.
Grundsätzlich sind synthetische Polymere in der Umwelt schlecht abbaubar, da sie keinem biologischen Zyklus unterliegen. Durch die gute Wasserlöslichkeit zersetzt sich PVA schneller in der Umwelt, aber im Vergleich zu natürlichen Produkten ist das gering. So ist die Verwendung von Bioplastik z.B. in Müllbeuteln auch nicht sinnvoll, da sie nicht schnell genug kompostiert werden können. Das musst du also beachten, wenn du PVA mit deinem Aquarium in Verbindung bringst, kann es sich dort auch ablagern. Letztendlich kann es durch Fische und Mikroorganismen aufgenommen werden und gelangt in den Verdauungstrakt. PVA hat ein geringes toxikologisches Potential und hat keine Einstufung als Gefahrstoff. Jedoch ist immer die Frage ob der Zweck/Nutzen hier die Mittel rechtfertigt. Ich persönlich würde immer ein geringes Risiko bevorzugen.
Dein Beitrag zeigt, dass du dich mit dem Thema intensiver beschäftigt hast. Vielleicht kannst du hierzu einfach ein Experiment durchführen. Wie ich oben angesprochen habe, kann die Ablagerung von PVA Probleme machen. Du könntest dein geplantes System in einem separaten Gefäß simulieren, falls du die Möglichkeiten dazu hast und das überhaupt Sinn macht. Muss in einem Aquarium das Wasser umgewälzt werden wie in einem Swimmingpool? Vielleicht kannst du da ein paar Steine als Hindernisse einfügen und schauen, ob sich PVA mit der Zeit ablagert, was einem schmierigen und schleimigen Film erkennbar ist. Alternativ stellt sich für mich die Frage, ob du direkt CO2 nutzen kannst. Es gibt ja für die Herstellung von Mineralwasser solche Druckgasflaschen. Wie ist das für ein Aquarium? Vielleicht kannst du ja von deinem Fortschritt berichten.
Student, Punkte: 850