Reinheit eines Platindrahtes bei der Elektrolyse

Erste Frage Aufrufe: 575     Aktiv: 03.11.2022 um 11:07

0

Ich möchte zur Feuchtemessung einer Erde einen Platindraht verwenden. Da dies eine Art der Elektrolyse ist, stellt sich für mich die Frage, ob es einen Unterschied bzw. Problem gibt, wenn ich nicht einen mit 99,9% Reinheit verwende, sondern "nur" mit 96%. Preislich ist es ein großer Unterschied, aber gibt es auch Probleme bei der steten Anwendung?

Diese Frage melden
gefragt

Punkte: 10

 
Kommentar schreiben
2 Antworten
0

Wenn du die Feuchte messen willst, dann misst du die Leitfähigkeit / Widerstand im Boden zwischen deinen Elektroden. Da solltest du dich auch mit elektrotechnischen Grundlagen auskennen, um die Widerstandmessungen korrekt durchzuführen.

Ich würde behaupten, dass ein reiner Platindraht besser ist, aber du könntest sicher auch einen Silber- oder Kupferdraht nehmen mit einem geringen Eigenwiderstand. Vielleicht geht sogar ein rostfreier Stahl oder Aluminium und es kommt hauptsächlich auf dein Messverfahren und die Kalibrierung an. Bei einem trockenen Boden ist der Widerstand sehr hoch und sobald es etwas feucht wird, sollte der Widerstand stark sinken. Das kann man sicher auch mit einem guten Multimeter messen.

Das hier sieht jetzt auch nicht sehr aufwendig aus:

https://www.reichelt.de/de/de/arduino-feuchtesensor-fuer-bodenfeuchte-ard-sen-wet1-p282511.html?PROVID=2788&gclid=EAIaIQobChMIhvKI-IqH9gIV2trVCh1vbgiKEAQYASABEgLWjvD_BwE&&r=1

Es gibt sogar Anleitungen für den Arduino zum selber Bauen.

Diese Antwort melden
geantwortet

Student, Punkte: 850

 

Vielen Dank für die Antwort. Ich habe eben schon 2 Messverfahren für den Arduino getestet. Das eine arbeitet kapazitiv, ist nicht so schlecht, aber ist sehr stark abhängig, wie es in der Erde steckt. Das andere, was sie mir empfohlen haben, habe ich auch schon getestet. Da aber eben Spannung anliegt, kommt es zu einer Elektrolyse und eine Seite wird dadurch zerstört bzw. zersetzt sich. Die meisten Materialien sind dafür nicht geeignet. Da Platin aber diese Eigenschaften nicht hat bzw. sich nicht zersetzt, ist es dafür sehr geeignet. Wird aber für einen Arduino nicht verwendet, da der Preis dementsprechend hoch ist. Deshalb wollte ich das mit einem Platindraht machen. Deshalb auch die Frage, ob es einen Unterschied gibt in der Elektrolyse, wenn das Material nicht 99,9% ist. Was passiert mit den z.B. 4% nicht Platin oder mit dem Rest. Wird es löchrig?

  ─   userb556ff 17.02.2022 um 18:15

Was spricht denn dafür die Spannung zu verringern und somit die Elektrolyse zu stoppen? Auch Platin kann sich zersetzen, wenn die Spannung hoch genug ist. Klar kann sich unreines Platin teilweise auflösen und porös werden und das würde deine Messerergebnisse verfälschen. Laut Wikipedia ist 96 % Platin mit Kupfer oder Rhodium versehen. Wenn du wissen willst, was in dem Platin noch enthalten ist, musst du nach einem Analysezertifikat beim Hersteller nachfragen.
Bei Sigma Aldrich findet man z.B. einen 0.25 mm Draht mit einem Widerstand von 1.7 (Cu), 1,6 (Ag), 10.6 (Pt) mikroOhm cm, was Platin meiner Meinung weniger geeignet macht für eine Leitfähigkeitsmessung.

  ─   dr deuterium 18.02.2022 um 12:02

Vielen Dank für die Antwort. Die Spannung liegt unter 5V. Die Platine bzw. die Elektronik ist bereits vorgegeben. Jedoch wurde eine ganz normale Kupferplatine verwendet, die verzinnt ist. Das Material löst sich auf einer Seite binnen kürzester Zeit auf. Aus dem Chemieunterrricht vor vielen vielen Jahren ist mir noch bekannt, dasss Platin für die Elektrolyse verwendet worden ist. Also würde es Sinn machen, reines Platin zu verwenden, da sich sonst die anderen Materialien raus lösen würden und auf der anderen Seite sich ein "Beschlag" oder was auch immer bilden wird, was die Messung auf Dauer sicher wieder verfälscht und die Erde verunreinigt. Ich werde mir wohl einen Draht mit ca. 0,1mm zulegen. Der kostet fast 90 Euro auf 50cm.

  ─   userb556ff 20.02.2022 um 20:48

Bei was für Strömen misst du da?

  ─   dr deuterium 21.02.2022 um 08:46

Kommentar schreiben

0

warum nicht Wechselstrom verwenden ?

Diese Antwort melden
geantwortet

Punkte: 10

 

Generell ist die Feuchtemessung über den elektrischen Widerstand keine gute Idee. Es gibt da mehrere Probleme:

1. Wie oben schon gesagt, führt die Elektrolyse bei fast allen Elektroden außer Platin zu Korrosion. Wenn man eine Legierung nimmt, dann werden die Fremdatome herausgelöst und die Elektrode wird porös. Außerdem verunreinigt man damit den Boden durch die herausgelösten Schwermetallionen.

2. Das größere Problem ist aber, dass - unabhängig vom Elektrodenmaterial - auch im Boden selbst Elektrolyse stattfindet. Die dort enthaltenen Salze werden zerlegt und führen zu schädlichen Produkten (z.B. NaCl zu NaOH), die die Pflanze schädigen. Auch der Strom selbst stört das Wurzelwachstum. Auch durch Verringerung der Stromstärke oder durch Wechselstrom kann man das nicht ganz vermeiden.

Um diese Schädigungen minimal zu halten, kann man eigentlich nur die Impulsmessung empfehlen. Es reicht dir wahrscheinlich aus, wenn du 1x pro Stunde ein paar Sekunden misst. Grundsätzlich ist aber eine kapazitive Messung das bessere Verfahren, weil dabei gar kein Strom durch den Boden fließt.

  ─   stefriegel 03.11.2022 um 11:07

Kommentar schreiben