Ja, ronger77, du hast genau die Regel genannt. Ein Salz ist löslich, wenn die Hydratationsenthalpie größer ist als die Gitterenergie. Die Hydrationenthalpie ist der Energiegewinn, wenn sich gelösten Salzionen mit den polaren Wassermolekülen umgeben können. Es muss also ein polares Ion vorliegen.
Allerdings wird die Gitterenergie ebenfalls durch die polare Bindung vergrößert. Deshalb ist es im Einzelfall schwer vorauszusagen, welcher Effekt gewinnt. Deshalb wird die Frage nach der Löslichkeit meist nur mit "Faustregeln" beantwortet, wie du es ja auch schon begonnen hast:
- Sulfate sind meistens gut löslich, außer Erdalkalisulfate. Deswegen ist Na2SO4 gut löslich.
- Silberhalogenide sind schwer löslich. Deswegen ist AgCl schwer löslich.
- Carbonate sind schwer löslich, außer Alkalicarbonte. Da die NH4-Gruppe einwertig ist, ist Ammoniumcarbonat gut löslich.
- Sulfide sind unlöslich (keine Ionen). Deswegen ist CuS unlöslich.
- Nitrate sind gut löslich. Deswegen ist Kaliumnitrat gut löslich.
Punkte: 435
ja
─ stefriegel 24.02.2023 um 15:01Um sich die Faustregeln und Ausnahmen zu merken, ist es sehr hilfreich, wenn man mit den Substanzen experimentiert hat. Wer einmal ein Glas Wasser mit aufgelöstem Glaubersalz (Na2SO4 = Abführmittel) getrunken hat, wird nicht mehr vergessen, dass Sulfate gut löslich sind. Von Kalk (Calciumcarbonat) weiß man, dass er sich schwer löst. Deswegen benutzt man einwertige Ionentauscher. Versucht man schwarze Sulfidflecken von Metall zu entfernen, merkt man, dass es mit Wasser nicht geht. Und Nitrate kennt man als Dünger, die in den Gewässern Probleme bereiten.
─ stefriegel 24.02.2023 um 18:58
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Danke dir, d. h. für mich wenn ich die Hydratations-/Gitterenthalpien wissen bzw. ähnliche Fragen beantworten möchte, muss ich entweder Google verwenden oder die Faustregeln + Ausnahmen auswendig lernen. Anderweitiges Herleiten ist nicht möglich?
─ ronger77 24.02.2023 um 14:52